Roland Hadrych
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Hohenossig, den 07.09.03



Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung
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Lesermeinung

Kreiswerke auf Suche nach rettendem Anker

Aus dem Inhalt des Artikels "Brennstoffe für die Kraftwerke aus Delitzsch / 04.09.03" ergeben sich für mich einige Fragen. Denn letztendlich müssen wir als Bürger des Kreises die Zeche durch höhere Abfallgebühren bezahlen, was für das kommende Jahr wohl auch schon vorgesehen ist.

  1. Aus dieser Darstellung könnte man heraus lesen, dass es in Delitzsch keine Müllverbrennungsanlage geben wird. Wenn dem so ist, warum wird vom Landratsamt und den Kreiswerken dazu bis zum heutigen Tag eine derart unklare Position ein genommen!
  2. Woher kommen die 150 000 Tonnen nachhaltiger Ersatzbrennstoffe für das Gewerbegebiet Delitzsch - SW. Im Jahr 2001 hatte unser Kreis nur ganze 21.330 Tonnen an andienungspfichtigem Abfall. Unter dem Begriff "Mülltourismus müßte dann die restliche Menge aus Gewerbe und Industrie herangeholt werden. Aus dem Kreisgebiet ist dieses wohl kaum möglich!
  3. Für die Verarbeitung der "Import"- Ersatzbrennstoffe an bestimmten Verwertungsanlagen sind die Kreiswerke mit dem ehemaligen Berater des Landrates in der damaligen Arbeitsgruppe "Abfallentsorgung" ein Forschungsvorhaben eingegangen. Beides ist sicher kein Zufall. Doch wer trägt die Kosten? Einen Kreistagsbeschluß gibt es dazu aus meiner Sicht nicht.
  4. Ausgehend von dem letzten Großbrand in der Recyclinganlage in Gösen bei Eisenberg stellt sich die Frage: Wie brand- und umweltsicher ist die Sortieranlage in Delitzsch-SW für die Bürger, die Umwelt und die vor Ort arbeitenden Menschen. Die Mehrheit der Delitzscher Bürger würde sicher mit auf die Straße gehen, um gegen eine derartige Anlage in Nähe der Wohngebiete zu protestieren, wenn sie diese tagelange Rauchwolke und den Gestank erlebt hätten.
  5. Unklar ist für mich , wie die Kreiswerke die Ersatzbrennstoffe als nachwachsende Rohstoffe einordnen können.

Der Artikel läßt den Eindruck entstehen, dass die Kreiswerke derzeit in einer erheblichen Schieflage sind und dieses durch die dargestellten Maßnahmen auf dem "Rücken der Bürger" verändern wollen.