Leserbrief von Dietmar Mieth an die Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung der LVZ

Zu Ihrer Berichterstattung über Dr. Klaus-Jürgen Haupt vom 20.02.2004

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Milde,

Bezug nehmend auf den o.g. Artikel unter der Überschrift „Müll-Affäre: Bei Haupt keine Vergehen in Nordrhein-Westfalen festgestellt“ erlauben wir uns einige klarstellende Hinweise:

  1. Auch wir sind selbstverständlich der Meinung, dass über die Einstellung von strafrechtlichen Ermittlungsverfahren ebenso berichtet werden muss, wie über die Einleitung derselben. Auch sollte über die Einstellung in ähnlich großem Umfang berichtet werden, wie über die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens.

    Allerdings sollten Sie dann auch den Sachverhalt vollständig und richtig wiedergeben.

    1. Richtig ist, dass die Staatsanwaltschaft Bochum das Ermittlungsverfahren gegen Herrn Dr. Klaus-Jürgen Haupt sowie weitere Beschuldigte des Verfahrens (Bedienstete des Landkreises Märkischer Kreis) wegen Verdacht der aktiven und passiven Bestechung und Untreue eingestellt hat.

    2. Unzutreffend ist vor allem der in dem Artikel erweckte Eindruck, wonach sämtliche Ermittlungsverfahren in Nordrhein-Westfalen eingestellt worden sind. Die bei den Staatsanwaltschaften Köln und Bonn anhängigen weiteren Ermittlungsverfahren sind nicht eingestellt worden. Es besteht derzeit auch kein Grund für die Annahme, dass es zu einer Einstellung des Verfahrens kommt.

    Von einer generellen Rehabilitierung des Herrn Dr. Klaus-Jürgen Haupt zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann daher keinesfalls die Rede sein.

  2. Leider hatten wir bereits in der vergangenen Zeit den Eindruck, dass insbesondere die Redaktion Delitzsch eine völlig einseitige Berichterstattung zugunsten von Herrn Dr. Klaus-Jürgen Haupt sowie den weiteren Beteiligten der Kreiswerke Delitzsch abgeliefert haben. Trauriger Höhepunkt war hierbei das Interview mit Herrn Klaus-Jürgen Haupt, erschienen in der LVZ am 17.09.2003. Der journalistischen Sorgfaltspflicht hätte es entsprochen, auch die Gegenseite angemessen mit ihren Vorwürfen, die sie mit Tatsachen und Dokumenten belegen können, zu Wort kommen zu lassen.

Wir hoffen jedoch, dass Ihre Zeitung in der Zukunft journalistisch besser recherchieren wird und zu eine ausgewogeneren Berichterstattung kommt. Bis dahin müssen wir allerdings den Lesern Ihrer Zeitung empfehlen, sich im Zweifel auf unserer Homepage ergänzend zu informieren, damit sie ein vollständiges Bild über die tatsächlichen Geschehnisse erhalten und sich auf ihrer Grundlage eine Meinung bilden können.

Mit freundlichen Grüßen

Dietmar Mieth
Zschepen, 20.12.2004
(für die Bürgerinitiative „Müllverbrennung Delitzsch? - Nein!“)

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