Leserzuschrift an die LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung

Horrorszenario nimmt Gestalt an

In der Vorbereitung der Biomassekraftwerke wurden Hinweise von Kritikern gern mit einem Horrorszenario verglichen. Wird dieses Horrorszenario jetzt Wirklichkeit?

Nach dem Brand am 3.6.2004 auf dem Holzlagerplatz des Biokraftwerkes mit seinen Auswirkungen für die betroffene Bevölkerung in der Zugrichtung der beim Brand entstandenen Gaswolke wird deutlich, welche Gefahr für die Menschen in Delitzsch von den entstehen den „Biomassekraftwerken“ wirklich ausgeht. Erst Recht dann, wenn künftigt hoch schadstoffbelastete Althölzer verbrannt werden sollen.

Und wieder empört sich der Oberbürgermeister von Delitzsch, Herr Bieniek, über die Pläne des Biokraftwerkes. Aber ist das nicht Heuchelei? Denn gleiches kann ja auch in „seinem“ Biomassekraftwerk bzw. der vorgeschalteten Anlage geschehen. Und die Entfernung nach Delitzsch ist noch geringer als vom Biokraftwerk nach Zschepen.

Die Geschäftsführung des Biokraftwerkes dagegen kann gar nicht schnell genug erklären, dass zu keiner Zeit eine Gefahr für Personen bestand. Auf der Basis welcher Untersuchungen? Waren die Geschehnisse in der Zugrichtung der Abgaswolke nur Alpträume der Betroffenen?

So bleiben am Ende viele Fragen.

So z.B.:

  1. Was hat wirklich gebrannt?
  2. Wurde ein solcher Brand bei der Genehmigung der Anlage durch die Genehmigungsbehörde in Betracht gezogen? Hinweise hierzu gab es!
  3. Warum ist in den Antragsunterlagen der Biomassekraftwerke ein solcher Brand mit seinen Auswirkungen nicht betrachtet?
  4. Was wird getan, um die Menschen in Delitzsch und Umgebung wirklich zu schützen?

Von den Plänen der Verbrennung von belasteten Althölzern wird man zur Sicherung des zu erwartenden Profits nicht abgehen, die Genehmigungsbehörden sehen keine Gefahr und der Oberbürgermeister von Delitzsch sieht seine vordringlichste Aufgabe offensichtlich als Aufsichtsrat der Technischen Werke Delitzsch und nicht als Interessenvertreter der Delitzscher Bürger. Die Zeche bezahlen wieder einmal die Bürger, zum einen über die Steuern zur Sicherung der Subventionen und zum anderen mit ihrer Gesundheit.

Manfred Stieler, 17.06.2004

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