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Information zum Erörterungstermin zu den Einwendungen gegen das geplante Biomassekraftwerk der Technischen Werke Delitzsch GmbH

Am Donnerstag, dem 12.09.02 fand der Erörterungstermin zu den Einwendungen gegen das geplante Projekt statt. Es wurden 732 Einwendungen abgegeben, 595 waren fristgerecht eingegangen. Der Beginn der Veranstaltung war, für die meisten Einwendersicher unverständlich, auf morgens 10.00 Uhr festgesetzt. Aber es ging ja hier um die Einwände der Bürger dieser Stadt, da war man bei den Verantwortlichen sicherlich von wesentlich mehr Arbeitslosen ausgegangen. Für noch in Lohn und Brot stehende Menschen war dieser Termin nur wahrzunehmen, wenn ein Urlaubstag geopfert wurde.

So kam es, dass von der großen Anzahl der Einwender gegen die geplante Biomasseanlage, die richtiger Weise Bahahnschwellenfressende Müllverbrennungsanlage heißen müßte, nur ca. 15-20 Bürger der geballten Fachkompetenz von den beteiligten Konzernen EON und TEAG sowie der TWD, der Stadt Delitzsch und dem Landkreis, dem Staatlichen Umweltfachamt und dem Regierungspräsidium Leipzig gegenüber saßen und belehrt wurden, welche lächerliche Unbedenklichkeit doch von einer Anlage, die schadstofftbelastetes Altholz von jährlich 124.000 bis 150.000 Tonnen der höchsten Gefahrenklassen A3 und A4 verbrennt, ausgeht. Weniger belastetes Altholz soll der Verbrennung nicht zugeführt werden.

Zu ihrem Leidwesen wurden die Konzern- und Behördenvertreter die im Übrigen uneingeschränkte Solidarität der Argumentation gegen die Einwendungen zeigten, von mündig und fachlich kundigen Bürgern zum Thema befragt. Dr. Kruse, Leiter des Toxikologischen Instituts Kiel, Herr Hans-Udo Weiland Kreisgruppenvorsitzender des BUND sowie Herr Manfred Stieler, Anlagenfachmann, leisteten zu diesem Erörterungstermin Großes - Ihre Einwendungen und Fragen konnten teilweise nicht oder nur demagogisch von der Gegenseite und wir rechnen die meisten Behördenvertreter mit hinzu, beantwortet werden.

Auch die Bedenken anderer Einwender, wie der Grünen Alternatve Delitzsch von der GRÜNEN LIGA bezüglich mögicher Havariefälle, zunehmender Lärmbelästigungen durch Transporte des Sondermülls die enorme Zunahme der Geruchsbelästungen sowie das Fehlen jedweder Studien dazu lassen den Verdacht aufkommen, dass die späteren Betreiber nur das Abkassieren nach §2 EEG aus der Stromerzeugung im Kopf haben aber die gesundheitliche Vorsorge und das Wohlergehen der Bürger hinten an steht. Der letzte Beruhigungsversuch der Amtsärztin des Landratsamtes, weltweite Tierversuche hätten keine Erhöhung der Krebsrate ergeben, gibt da wenig Trost.

Die Bürgerinitiative Müllverbrennung Delitzsch ? Nein ! wird nach Erhalt des Protokolls des Erörterungstermins in einer Informationsveransfaltung mit eindeutigen Fakten und Zahlen über die Gefährlichkeit und die Unzulänglichkeiten des sogenannten "Biomassekraftwerkes" informieren.


Bürgerinitiative Müllverbrennung Delitzsch ? - Nein !






Es bleibt dabei, ob Trockenstabilat oder sogenannte Biomasse:

"Keine Müllverbrennung in Delitzsch!"

  • Nach wie vor plant man in der Stadt Delitzsch und deren Umgebung die Errichtung von drei Verbrennungsanlagen unterschiedlichster Bauart zur Müllvernichtung, deren Wirtschaftlichkeit in Frage zu stellen ist, und deren Umweltgefährdung nicht vom Tisch zu wischen ist.


  • Die bereits genehmigte Müllverbrennungsanlage (MVA) in Leuna bietet einen Entsorgungspreis von 80 Euro/t an. Delitzsch hat einen Preis von maximal 105 Euro/t, also 25 Euro/t mehr, festgeschrieben.
    Ursache für den niedrigeren Preis der MVA Leuna ist der hohe Wirkungsgrad durch effektive Abwärmenutzung und Prozessdampferzeugung für die bereits vorhandene umliegende Industrie. Eine annähernd leistungsfähige Industrie, die die Abwärme in der anfallenden Größenordnung nutzen kann, wird es in Delitzsch-Südwest nie geben.


  • Die geplanten Anlagen geben kaum erkennbare Entlastungen für den regionalen Arbeitsmarkt, sehr wohl aber massive Belastungen durch Emissionen und Immissionen für unsere Umgebung.


  • Den Beweis für zusätzliche Belastungen liefert eine vom Landrat Czupalla und dem ZAW Vorsitzenden Tschense unterzeichnete Erklärung, deren Ziel es ist "die am Standort Lippendorf geplante MVA zu verhindern, um so zusätzliche Belastungen für die Bürger dieser Region zu vermeiden.
    Die entsprechend dieser Erklärung vermiedenen Belastungen von Mensch und Umwelt am Standort Lippendorf scheinen am Standort Delitzsch für unseren Landrat Czupalla demnach zumutbar zu sein
  • .

  • Die Zukunft der geplanten Naherholungsgebiete um Delitzsch ist mit der Errichtung der geplanten Verbrennungsanlagen bereits jetzt gefährdet, die damit verbundenen Arbeitsplätze im Tourismus werden somit vernichtet bzw. entstehen überhaupt nicht.


  • Der Wohnwert der Stadt und des Landkreises wird mit Errichtung der Verbrennungs anlagen radikal sinken, der Standort Delitzsch wird für zukünftige Gewerbe- und Wohnansiedlungen unattraktiv, die Arbeitslosigkeit wird weiter steigen, die Abwanderung überwiegend junger Menschen wird weiter zunehmen.
    Die Region stirbt!

    gez.

    Ralf Dammhahn Thomas Barth Roland Hadrych
    Günther Lochner Dietmar Mieth Jürgen Pietsch